Unter dem Krieg in der Ukraine leiden gerade Menschen mit Behinderungen ganz besonders. Um mit ihnen und den vielen Helferinnen und Helfern ins Gespräch zu kommen, bin ich daher nach Warschau gereist. Hier weiterlesen.
Über ein halbes Jahr dauert der brutale Angriffskrieg von Putins Russland gegen die Ukraine nun schon – und ein Ende ist nicht absehbar. Umso wichtiger ist unsere weitere Unterstützung für die Ukrainerinnen und Ukrainer. Diese haben wir als FDP-Bundestagsfraktion daher auch auf unserer Klausurtagung Ende August bekräftigt. Unseren entsprechenden Beschluss gibt es online hier.
Die Zivilbevölkerung leidet am meisten unter dem Krieg. Viele Menschen sind daher geflohen – zu uns nach Deutschland, aber auch in andere Länder. Polen zeigt hierbei als unmittelbares Nachbarland eine unglaubliche Hilfsbereitschaft. Unter den Geflüchteten sind dabei auch viele Menschen mit Behinderungen. Um ihr Schicksal kennenzulernen, bin ich gemeinsam mit Matthias Seestern-Pauly vor dem Sommer nach Polen gereist, um mich vor Ort mit Geflüchteten wie auch Helferinnen und Helfern auszutauschen. Dabei haben wir eine sogenannte Blue Dot Zone besucht, die von UNICEF und UN-Flüchtlingshilfswerk sowie lokalen Partnern eingerichtet wurde und Geflüchtete umfassend unterstützt. Zudem haben wir ein Bildungszentrum und das Zentrum für Migration und Flüchtlingshilfe der polnischen Caritas besucht.
Besonders beeindruckt hat mich das Engagement, mit dem die Helferinnen und Helfer mit besonders vulnerablen Gruppen wie beispielsweise mit Kindern mit hohem Teilhabebedarf, mit Behinderung oder chronischen Krankheiten, mit Waisenkindern oder mit Kindern mit speziellen Traumatisierungen umgehen. Viele der Kinder im Caritas-Zentrum wurden aus Einrichtungen der Behindertenhilfe oder der Kinder- und Jugendhilfe aus der Ukraine evakuiert. Ungefähr 2.500 Kinder, einschließlich der Waisenkinder, wurden bislang unterstützt. Weitere 700 Kinder und Betreuer wurden aus ukrainischen Rehabilitationseinrichtungen aufgenommen. Außerdem wurden mehrere Gruppen von Kindern mit Behinderungen oder Krankheiten in andere Einrichtungen in Polen oder ins Ausland gebracht.
Die für mich damals gute Nachricht: Sämtliche Kinder mit Behinderung und ihre Familien konnten in Privatunterkünfte bei polnischen Familien vermittelt werden. Der Austausch mit den Integrationsberaterinnen und -beratern der Einrichtungen wurde dennoch ausgiebig in Anspruch genommen.
Für mich steht fest: Wir müssen Putin weiter gemeinsam die Stirn bieten. Und den vielen Betroffenen des Krieges, insbesondere den vulnerablen Gruppen, sichere Zuflucht ermöglichen.
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