Der völkerrechtswidrige Krieg Russlands gegen die Ukraine überschattet derzeit auch die Paralympics. Wie wichtig ein klares Bekenntnis zu Demokratie und Menschenrechten auch im Sport ist, lesen Sie hier.
Seit vergangenem Freitag laufen die Paralympics in Peking. Bei ihnen treten insgesamt 18 Athletinnen und Athleten und sechs Guides in vier qualifizierten Sportarten für Deutschland an. Die gesamte Delegation des Deutschen Behindertensportverbandes umfasst 60 Personen.
Doch bereits vor ihrem Beginn wurden die Paralympics vom völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine überschattet. Die deutsche Delegation hatte sich dabei von Beginn an klar positioniert: Russland und auch Belarus müssen von den Spielen ausgeschlossen werden. Dies war auch für mich vollkommen klar. Denn mit ihrem Vorgehen verletzen beide Länder nicht nur Völkerrecht, sondern auch den olympischen und paralympischen Frieden.
Doch das Internationale Paralympische Komitee (IPC) hatte sich zunächst gegen einen Ausschluss beider Länder entschieden. Stattdessen sollten die Athletinnen und Athleten unter neutraler Flagge antreten und die Nationalhymne sollte nicht gespielt werden. Diese Entscheidung stieß auf massiven Wiederstand – auch vonseiten des Deutschen Behinderten-Sportverbandes, dessen Präsident die Entscheidung als mutlos und enttäuschend bezeichnete.
Der massive Aufruhr gegen diese Entscheidung führte dann jedoch zu einem Einlenken des IPC. Einen Tag später wurde der Ausschluss von Russland und Belarus von den Spielen beschlossen.
Für mich steht fest: Sport steht an vielen Stellen beispielhaft für gelebte gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Ob im Verein vor Ort, bei Meisterschaften oder auf der großen Bühne bei den Paralympics: Sport überwindet Grenzen und verbindet die Menschen. Klar ist aber auch: Dort, wo Grenzen im wahrsten Sinne der Wortes überschritten werden, wie Russland dies derzeit durch seinen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine tut, muss es deutliche Konsequenzen geben. Es war daher ein wichtiger und notwendiger Schritt, dass das IPC seine Entscheidung revidiert hat und Russland und Belarus nun doch von den Paralympics ausgeschlossen hat.
Neben dem Ukraine-Krieg darf auch eine Schattenseite der Spiele nicht aus den Augen verloren werden: Denn während sich Peking mit der Austragung der Spiele schmückt, werden überall im Land Menschenrechtsverletzungen begangen. Selbst vor der Überwachung von Sportlerinnen und Sportlern schreckt das kommunistische Regime nicht zurück.
Die Paralympischen Winterspiele in Peking dauern noch bis zum 13. März. Ich drücke auch weiterhin allen deutschen Paralympionikinnen und Paralympioniken die Daumen und hoffe, dass die Spiele dem Para-Sport auch nach ihrem Ende zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen werden.
Mehr Hintergründe zu den Paralympics gibt es unter anderem beim Deutschen Behindertensportverband hier.
Das deutsche Paralympics-Team informiert zudem umfassend unter anderem auch auf Instagram unter @teamdeutschlandparalympics über die Spiele.
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